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Cannabispräparaten bei chronischen Schmerzen

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Evidenz der Wirksamkeit und Sicherheit von Cannabispräparaten bei chronischen Schmerzen

Aktuelle systematische Übersichtsarbeiten (SRs) kommen zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen zur Wirksamkeit und Sicherheit von Cannabispräparaten bei chronischen Schmerzen. Dieser Artikel stellt eine methodenkritische Übersicht aktueller SRs von randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) mit Cannabispräparaten bei chronischen Schmerzen dar.

HintergrundSeit März 2017 ist die Kostenübernahmevon medizinischem Cannabis im Sozi-algesetzbuch V geregelt. Mit dem Ge-setz wurde das in Deutschland norma-lerweisefürArzneimittelgeltendeSystemausZulassungsverfahren,früherNutzen-bewertung und Preisverhandlung kom-plett umgangen.

Der Gesetzgeber hat be-schlossen, keine Begrenzungen bezüg-lichderIndikationenbeiderAnwendungvon Cannabisarzneimitteln festzulegen.Lediglich für die Erstattung der Kostenbesteht ein Genehmigungsvorbehalt beiden Krankenkassen.DieBundesärztekammerhattesichimVorfeld des Gesetzes aufgrund der un-zureichenden Datenlage zu Wirksamkeitund Risiken gegen die Verschreibungs-fähigkeit von Cannabisblüten ausgespro-chen [1].

Die Umgehung der Standardsder Arzneimittelzulassung für Cannabis-blüten geschah auch in anderen Ländernund hat kritische Äußerungen der wis-senschaftlichen Fachgesellschaften her-vorgerufen [2–4].

Im Cannabisreport der Barmer Er-satzkasse BEK [5] wird festgestellt,dass chronische Schmerzen im Jahr2017 die häufigste Indikation für dieVerschreibung von Cannabispräpara-ten (Dronabinol; Nabilon; Cannabis-blüten= Medizinalhanf= medizinischesCannabis; Cannabisextrakte) waren. Mitrandomisierten kontrollierten Studien(RCTs) sowie narrativen und systemati-schen Übersichtsarbeiten mit und ohneMetaanalysen zu Wirksamkeit, Verträg-lichkeit und Sicherheit von Cannabisprä-paratenbeichronischenSchmerzenließesich überprüfen, ob die Bedingungen derArzneimittelbehörden für die Zulassungvon Arzneimitteln und die Kriterieneiner evidenzbasierten Medizin, z.B. dieder Cochrane Collaboration, bezüglichdes Nutzens von Cannabispräparaten er-füllt sind. Diese Anforderung liegt aberüber den Anforderungen, die das Gesetzfür eine Verordnung von Cannabisarz-neimitteln festgelegt hat.

Dabei betrittder Leser von RCTs und Übersichtsar-beiten ein methodisches Minenfeld: Diebeschriebenen (statistischen) Effekte derCannabispräparate zur Schmerzredukti-onreichtenvonnichtvorhandenbisstarkund die Qualität der festgestellten Evi-denz von gering bis mäßig. Befürwortereiner Therapie mit Cannabispräpara-ten zitieren die Übersichtsarbeiten mitpositiven Schlussfolgerungen, Skepti-ker die mit vorsichtigen bzw.

negativenSchlussfolgerungen [6].Die vorliegende Übersichtsarbeit willGründe für die unterschiedlichen Er-gebnisse und Schlussfolgerungen vonsystematischen Übersichtsarbeiten dar-stellen.

Sie will den Leser sensibilisieren,Original- und Übersichtsarbeiten kri-tisch zu lesen. Auch Publikationen ineiner hochrangigen Zeitschrift könnenmethodische Fehler und ungerechtfer-tigte Schlussfolgerungen enthalten.Die Grundlage dieser Übersichtsar-beit sind systematische Literatursuchender Autoren für eigene systematischeÜbersichtsarbeiten mit Metaanalysenbzw.

Systematische Übersichten vonÜbersichtsarbeiten zu Medizinalhanfund cannabisbasierten Arzneimittelnbei chronischen Schmerzen im Allge-meinenundneuropathischenSchmerzenim Besonderen [7–10], die für diesenBeitrag aktualisiert wurden.

 

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